Immer wieder werde ich von meinen Freunden gefragt: „Wie findest du ständig neue Musik?“ Und dann erzähle ich ihnen von den verschiedenen Websites, die ich nutze, oder wie ich auf Apple Music oder Spotify unzählige Playlists durchforste. Es ist an der Zeit meine Vorgehensweisen mit der Welt zu teilen. Alles, was ich euch jetzt zeigen werde, ist komplett kostenlos (abgesehen von den Kosten für den Streamingdienst eurer Wahl natürlich). Es gibt zwar einige Premium-Funktionen, die ich euch ebenfalls vorstellen werde, aber diese sind komplett optional.

last.fm: Viele Empfehlungen und eine große Community

last.fm ist eine bekannte Internetplattform, die bei Musikfans sehr beliebt ist. Ich nutze die Seite mittlerweile seit über 10 Jahren und sie hat mein Hörverhalten und meinen Musikgeschmack nicht nur geprägt, sondern auch deutlich verändert. Was macht man bei last.fm? Das ist schnell beantwortet. Man meldet sich an, verbindet die Website mit seinem Streamingdienst und hört Musik. Fertig. Die Website erfasst dann die Daten zu den abgespielten Titeln, erstellt Statistiken über die Hörgewohnheiten und gibt Empfehlungen basierend auf den musikalischen Vorlieben der Benutzer/innen. Man kann jederzeit sehen, welche Songs man am häufigsten gehört hat, sich mit Gleichgesinnten austauschen und Freundschaften schließen.

Während des Höhepunkts von last.fm, der leider viele Jahre vorbei ist, habe ich mich mit unzähligen Benutzer/innen unterhalten und wir haben uns über unsere Lieblingsmusik ausgetauscht. Jeder Künstler oder Künstlerin hat ein eigenes Profil, auf dem man sehen kann, wer ein Fan ist, es werden ähnliche Künstler vorgeschlagen und man kann sich direkt auf dem Profil austauschen.

Die Premium-Funktionen namens last.fm Pro richten sich an die perfektionistisch Veranlagten unter uns: Man kann seine Musikbibliothek bearbeiten, wie man möchte. Schluss mit Tags wie „Deluxe Edition“ oder „Radio Version“. Außerdem erhält man einen ausführlichen Report über das wöchentliche, monatliche und sogar jährliche Hörverhalten, ähnlich wie bei Spotify Wrapped.

Ich nutze die Website bis heute, um mich durch meine Musikbibliothek zu klicken, alte Songs wiederzufinden oder neue zu entdecken. Ich bin auch Nutzer der Premium-Funktion.

• Nutzerfreundlichkeit: ★★★★☆
• Community: ★★★☆☆
• Premium: monatlich 3€

Rate Your Music: Treffpunkt für Rezensent und Rezensentinnen

Rate Your Music, oder auch RYM, ist eine weitere Online-Community für Musikliebhaber/innen, die sich auf das Katalogisieren, Rezensieren und Organisieren von Musik konzentriert hat. Nachdem man ein Profil erstellt hat, bewertet man Alben, Songs oder Musikvideos und packt sie in Listen. Genau diese Listen dienen dazu, neue Musik zu entdecken. Man kann durch die zahllosen Ranglisten und ähnlichen Listen stöbern und findet sicherlich immer ein neues Album oder einen neuen Song. Egal, ob man nach einem bestimmten Genre, einer Stimmung oder einem Anlass sucht – man wird fündig!

Neben den Listen kann man auch mit der Charts-Funktion perfekt neue Musik entdecken, auch hier sind fast keine Grenzen gesetzt. Man kann die Suchfunktion anpassen, je nachdem, wonach man gerade sucht. Egal, ob die am besten bewerteten Metal-Singles aus dem Jahr 1982 oder die populärsten Eurodance-Songs mit weiblichen Stimmen, die von Natur handeln. Lasst eurer Fantasie freien Lauf!

Auch auf RYM können sich die Benutzer/innen miteinander austauschen, sei es durch persönliche Nachrichten oder Kommentare auf dem Profil. Es gibt auch ein eingebautes Forum auf der Seite.

• Nutzerfreundlichkeit: ★★★☆☆
• Community: ★★★★☆
• Premium: Standard-Version kostet ca. 1,80€ mon. / 18€ jährl.; die Select-Version 4,50€ mon. / 45€ jährl.

Neue Musik? New Music Friday auf Spotify!

Dieser Tipp gilt ausschließlich für Spotify. Wenn du Apple Music nutzt, kannst du diesen Teil überspringen.

Alle Spotify-Nutzer/innen kennen sie – die New Music Friday-Playlist. Musikfans freuen sich sicherlich schon Donnerstagabend auf die Neuerscheinungen und zählen schon die Stunden oder warten bis Mitternacht, um die neusten Songs zu hören. Neben deiner eigenen Playlist für neue Songs gibt es auch immer eine offizielle Spotify-Liste, z.B. New Music Friday Deutschland.

Hier kommt mein kleiner Tipp, um mehr Musik zu entdecken, insbesondere für Musikfans, die Musik aus der ganzen Welt hören. Wenn du bei Spotify nach „New Music Friday“ suchst, findest du die entsprechenden Listen aus vielen verschiedenen Ländern. So habe ich mich jedes Wochenende durch die Auswahl geklickt, geschaut, welche Cover oder Songtitel mich ansprechen, und diese dann gehört oder zu einer Playlist hinzugefügt.

Dadurch erweiterst du dein New-Music-Friday-Erlebnis und findest deutlich mehr Musik.

Apple Music: Der Playlist-Himmel für Musikentdecker/innen

Ich möchte hier keinen Streamingdienst bevorzugen, aber wenn es um Playlists und das Aufspüren neuer Musik geht, hat Apple Music eindeutig die Nase vorn. Nicht nur, dass die offiziellen Playlists durch animierte Cover wunderschön aussehen, sondern auch das Entdecken macht viel mehr Spaß.

Unter dem Reiter „Entdecken“ werden diverse Playlists passend zu deinem Geschmack vorgeschlagen, jedoch scrollen jetzt mal runter. Ganz unten auf der Seite kannst du alle Kategorien, Charts und Essentials-Playlists durchstöbern. Wenn du dich durch die unzähligen Kategorien gekämpft hast und dich beispielsweise für „Brasilianischen Pop“ entschieden hast, findest du ein weiteres Menü. Wieder einmal wirst du mit Playlists und Neuheiten aus der ausgewählten Kategorie bombardiert.

Noch ein Tipp: Wenn du in einer Playlist ganz nach unten scrollst, siehst du, welche Künstler in der Liste enthalten sind. So kannst du auf eine andere Art und Weise durch die Songs stöbern. Durch diese Methode habe ich bereits hunderte neue Songs gefunden und wende sie regelmäßig an, da es bei Apple Music einfach Spaß macht, sich durch den Playlist-Himmel zu suchen.

AOTY: Übersichtliche Database für Neuentdeckungen

AOTY (Album of the Year) ist eine Online-Plattform, die sich auf das Bewerten und Katalogisieren von Alben und Singles spezialisiert hat. Ähnlich wie bei Rate Your Music kann man auf AOTY seine persönlichen Bewertungen abgeben, Listen erstellen und in der umfangreichen Datenbank stöbern.

Was AOTY jedoch von Rate Your Music unterscheidet, sind zwei besondere Rubriken: „Recently Added“ und „Recently Released“. In der Rubrik „Recently Added“ werden kürzlich hinzugefügte Alben angezeigt, während „Recently Released“ sich auf neu veröffentlichte Musik konzentriert. Diese Funktionen fehlen in ähnlicher Form auf Rate Your Music. Dadurch wird es den Benutzer/innen erleichtert, stets auf dem neuesten Stand zu sein und die aktuellsten Veröffentlichungen zu entdecken.

Ein weiterer Vorteil von AOTY ist die Benutzerfreundlichkeit beim Hinzufügen neuer Alben zur Datenbank. Dadurch ist die AOTY-Datenbank im Vergleich zur Konkurrenz deutlich größer. Woche für Woche findet man hier eine Fülle an neuen Veröffentlichungen.

Obwohl sich AOTY und Rate Your Music in vielerlei Hinsicht ähneln, können die persönlichen Vorlieben und Präferenzen darüber entscheiden, welche Plattform man bevorzugt. Man kann jedoch auch das Beste aus beiden Welten nutzen und beide Plattformen parallel verwenden, um noch mehr Musik zu entdecken und die Vielfalt der Musiklandschaft voll auszuschöpfen.

• Nutzerfreundlichkeit: ★★★★☆
• Community: ★★★☆☆
• Premium: AOTY bietet keine Premium-Funktionen an. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, durch Spenden gewisse Vorteile zu erhalten. Wenn man spendet, kann man zum Beispiel die Farbe seines Benutzernamens ändern und die Website ohne Werbung nutzen.

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Ich hoffe, diese Tipps waren neu für euch, und ihr werdet sie ausprobieren, um neue Musik zu entdecken. Schreibt mir gerne in die Kommentare, wie ihr auf die Suche nach neuen Schätzen der Musikwelt geht und welche Künstler/innen ihr dabei schon gefunden habt.