Neue Musik: Veröffentlichungen vom 2. Februar 2024

Neue Musik von Nicki Minaj, The Last Dinner Party, Belinda, Pet Shop Boys und vielen mehr.

The Last Dinner Party: Die etwas andere Dinnermusik

The Last Dinner Party? Nein, das ist keine neue Netflix-Serie. Die Mädelstruppe, angeführt von Abigail Morris, haben die Musikszene im Sturm erobert. Ganz London spricht von ihnen, seit sie sich 2021 zusammengerottet haben. Und – Überraschung – sie haben im Dezember 2023 den Rising Star Brit Award abgeräumt.

Was wäre eine neue Indie-Truppe ohne Kontroversen? Die Girls werden im Netz als „Industry Plants“ bezeichnet. Ja, klar, weil heutzutage jeder, der schneller als in fünf Jahren berühmt wird, natürlich von der Industrie gezüchtet sein muss, nicht wahr? Wenn das so ist, dann sollten wir vielleicht alle unseren grünen Daumen entdecken und ein paar Truppen á la The Last Dinner Party pflanzen.

Ihr Debütalbum „Prelude to Ecstacy“ ist wie ein musikalisches Potpourri – von Glam Rock über Indie Rock bis Pop. Sie präsentieren sich in einem Barock-Kleidungsstil, als hätten sie gerade eine Zeitmaschine aus dem 18. Jahrhundert verlassen – und das im besten Sinne. Dazu gibt’s Instrumentationen, die so grandios sind, dass sie an Kate Bush und die Arctic Monkeys erinnern. Die Single „Nothing Matters“ ist eine klare Hörempfehlung.

Nicki Minaj: Fragwürdiger Diss-Track „Big Foot“

Nicki Minaj, die unumstrittene „Queen of Rap“? Ehrlich gesagt, so langsam fängt ihr Thron an zu wackeln, als würde jemand im Hintergrund heimlich an den Schrauben drehen. Seit sie Kenneth Petty, ein registrierter Sexualstraftäter, geheiratet hat, ist irgendwie der Wurm drin. Und als wäre das nicht genug Drama für zehn Reality-TV-Staffeln, kam dann „Pink Friday 2“ – ein Album, das in Sachen Rap null Innovation bietet.

Frau Minaj scheint in letzter Zeit auch etwas dünnhäutig zu werden. Nachdem Megan Thee Stallion in ihrem Song „Hiss“ einen Satz fallen ließ, der Nicki anscheinend tief getroffen hat, tat Nicki das, was jede 41-jährige Frau mit Kleinkind zuhause tun würde: Sie rastete komplett aus. Sie stürmte zu X (ehemals Twitter) und machte ihrem Ärger Luft, bevor sie einen Diss-Track veröffentlichte.

„Big Foot“, der laut Nicki übrigens kein Diss-Track ist (wer’s glaubt wird selig), zielt nicht nur geschmacklos auf den Vorfall ab, bei dem Megan von Tory Lanez in den Fuß geschossen wurde, sondern nimmt auch noch Megans verstorbene Mutter ins Visier. Lasst diesen „Song“ lieber links liegen. Es sei denn, ihr steht auf schlechten Geschmack und fragwürdige Texte. Nicki, Nicki, Nicki… was ist nur aus dir geworden?

Pet Shop Boys: Rückkehr der Synthie-Legenden

Ja, richtig gelesen, die Pet Shop Boys sind zurück im Geschäft, als hätten sie jemals daran gedacht, ihre Synthie-Pop-Kronen abzugeben. Und was machen die Herren? Sie veröffentlichen „Loneliness“, ihre neue Single, die so frisch klingt, dass man sich fragen muss, ob die Jungs ein Geheimrezept für die perfekten Dancefloor-Hymnen haben.

Der neue Song, der sich anhört, als hätten Neil Tennant und Chris Lowe heimlich bei Jessie Ware’s „What’s Your Pleasure?“ gespickt, stammt aus ihrer neuesten Platte „Nonetheless“, die am 26. April 2024 erscheinen soll. Die Single ist eine groovige Tanznummer, die zwar das Rad nicht neu erfindet, aber im Vergleich zu ihren letzten Veröffentlichungen eindeutig ein Upgrade darstellt.

Belinda: Gelungenes Comeback auch ohne Pop-Sounds

Na, wer ist denn da aus dem musikalischen Winterschlaf erwacht? Die spanische Pop-Ikone Belinda! Sie hat sich wohl gedacht, dass es mal wieder Zeit wird, die Musikwelt aufzumischen, und präsentiert uns jetzt ihren neuesten Streich: „Cactus“. Statt sich weiterhin als unangefochtene Königin des Dance-Pops zu inszenieren, nimmt sie uns jetzt mit auf eine musikalische Reise in ihre Heimat. Corrido tumbado – modern interpretierte mexikanische Folklore.

Man kann förmlich die Tränen der Popfans sehen, die sich schon auf eine weitere Runde „Egoísta“ oder „Lolita“ gefreut hatten. Aber für ein grandioses Comeback in ihrer Heimat muss man eben auch mal die Pop-Krone kurz absetzen. Elf Jahre nach ihrem letzten Album kommt jetzt ihr fünftes Studioalbum „Indomable“. Release-Datum? Noch geheim.

Nach ihrer Zeit als Coach bei La Voz (die mexikanische Version von „The Voice“) und einem frischen Vertrag mit Warner Music Group, erzählt Belinda, sie wolle sich neu erfinden. Welcome back, Belinda – und bitte, lass bis zum nächsten Release nicht wieder ein Jahrzehnt verstreichen!

Royel Otis: Indie-Version von „Murder on the Dancefloor“

Royel Otis, die Newcomer der Indie-Szene, Royel Maddell und Otis Pavlovic, haben einen echten Marketing-Coup gelandet. Die beiden haben sich den aktuell bekanntesten Song der Stunde geschnappt – „Murder on the Dancefloor“ von Sophie Ellis-Bextor – und ihn in ihrem eigenen Indie-Stil gecovert.

„Murder on the Dancefloor“, ein Song, der durch Saltburn – ja, genau, DIE Szene – wieder an Popularität gewonnen hat – und jetzt wird der Song von den wohl aufregendsten Indie-Neulingen in einer Jangle-Pop-Version neu interpretiert.

Das Ergebnis? Ein kleines Netzphänomen, das zurzeit Wellen auf TikTok schlägt. Ein genialer Schachzug, um ihre neue Platte „Pratts & Pain“ zu promoten, die nächste Woche erscheint.


Schaut euch die „frisch & modern„-Playlist auf Spotify an. Neben den bereits erwähnten Songs gibt es auch Neues von Everything Everything, Del Water Gap und Holly Humberstone.

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