Foto: Michelle Helena Janssen
Drei Jahre nach ihrem vorherigen Album „Phoenix: Flames Are Dew Upon My Skin“ kehrt Alexandra Drewchin, eher bekannt als Eartheater, mit ihrem nächsten Projekt „Powders“ zurück. Das Album beinhaltet die Singles „Pure Smile Snake Venom“ und „Chop Suey“, ein Cover des Hits von System of a Down.
Magisch, düster und absolut einzigartig: Eartheater schafft es, sich mit jeder Platte neu zu erfinden. Mit jeder neuen Veröffentlichung ist man gespannt, in welche Klangwelt uns die Avant-Folk-Künstlerin jetzt entführt. Auf ihrem neuesten Projekt verbindet die Multiinstrumentalistin die Folk-Sounds ihres Vorgängeralbums mit elektronischer Musik und Industrial auf eine so experimentelle und mutige Weise, dass man es vielleicht nur von Björk erwarten könnte. Jedes Album ist nicht nur innerhalb der Diskografie von Eartheater einzigartig, sondern auch jeder Track ist ein Einblick in eine filmisch gestaltete Sphäre der Künstlerin.
Leicht folkige Gitarrenmelodien treffen auf gewaltige Pop-Percussions, die man von ihren Projekten wie „Trinity“ bereits kennt. Die Arbeit von Eartheater fühlt sich immer wie eine Weiterentwicklung an, und bei „Powders“ ist das nicht anders. Der atemberaubend langsame Aufbau des Tracks „Sugarcane Switch“, der als Einleitung in die Platte dient, zieht die Zuhörer mit seiner hypnotisierenden Bassline und düsteren Soundgewalt in den Bann. Der Song wurde co-produziert von Casey MQ.
In ihrem gekonnten Wirrwarr aus Genres bedient sich die New Yorkerin am Alternative R&B, wie bei dem sinnlichen Song „Crushing“, oder lässt sich von Trip-Hop inspirieren („Clean Break“). Popfans kommen mit der atmosphärischen Leadsingle „Pure Smile Snake Venom“ oder dem groovigen Albumtrack „Mona Lisa Moan“ auf ihre Kosten.
Ein besonderes Highlight ist der Song „Face in the Moon“, der durch seine unglaublich vielseitige Instrumentation und seinen bildlichen, fast schon poetischen Text in Erinnerung bleibt.
Eartheater-Fans dürfen sich bereits im Frühjahr 2024 auf ein weiteres Projekt der Künstlerin freuen. „Powders“ dient als Herbst-Album zu dem kommenden Frühlings-Projekt „Aftermath“. Da kann man gespannt bleiben, was die Künstlerin als nächstes zu präsentieren hat.
90/100
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