// VORWORT
Eurovision-Fans, aufgepasst! Auch wenn es momentan kaum Neuigkeiten zum ESC 2025 gibt – außer dass die Niederlande teilnehmen und Joost, der dieses Jahr disqualifiziert wurde, diesmal nicht dabei sein wird – gibt es dennoch Grund zur Freude: Ein neues Album eines ehemaligen ESC-Acts aus Schweden ist erschienen!
Die Rede ist von Benjamin Daniele Wahlgren Ingrosso, besser bekannt als Benjamin Ingrosso. Monatelang hat er sein neues Album angeteasert, und ich gebe zu, ich hatte zwischendurch schon die Befürchtung, dass es bei den vielen Single-Veröffentlichungen bleibt. Doch jetzt ist es endlich soweit: Das Album Pink Velvet Theatre ist da!
Für alle, die Benjamin nicht kennen: Er stammt aus der berühmten Ingrosso-Familie, die man in Schweden fast schon wie die Kardashians betrachtet – nur talentierter, skandalfrei und mit einem riesigen künstlerischen Erbe. Schauspieler wie Linus Wahlgren und Christina Schollin gehören ebenso zur Familie wie DJs wie Oliver und Sebastian Ingrosso, der auch Mitglied der Swedish House Mafia ist. Selbst Biancas Ingrosso ist als Bloggerin eine bekannte Persönlichkeit. Kurz gesagt: Die Ingrossos sind eine kreative und vielseitige Familie. Dass es bisher keine Reality-Show „Keeping Up With The Ingrossos“ gibt, scheint fast kurios!
Genug Familiengeschichte! Benjamin selbst wurde 2018 durch seinen Auftritt mit Dance You Off beim ESC in Lissabon bekannt, wo er den siebten Platz erreichte. Seitdem hat er einige Studioalben veröffentlicht und Projekte mit anderen schwedischen Künstlern wie Felix Sandman verwirklicht. Nach seiner ESC-Performance im Mai ist nun also Pink Velvet Theatre erschienen – ein kreativer Meilenstein, an dem er die letzten zwei Jahre gearbeitet hat und der von Vincent Pontare und Salem Al Fakir produziert wurde, die bereits für Größen wie Avicii, Katy Perry, Madonna und Lady Gaga tätig waren.
Die Bühne gehört dem Pink Velvet Theatre. Zeig uns, was in dir steckt, Benjamin!
// Pink Velvet Theatre - Review
Mit dem Opener Kite legt Benjamin einen fulminanten Start hin und zeigt direkt, was die Zuhörer erwartet: nordisch inspirierter Pop mit einer Mischung aus Harry Styles, ABBA und den Bee Gees. Warum dieser Song kein großer Hit wurde, ist mir ein Rätsel, denn das Potenzial war definitiv da!
Nach einem kurzen Interlude, das man getrost ignorieren kann, geht es mit Angela schwungvoll weiter. Der Song versprüht 90er- und 2000er-Nostalgie und erinnert an Künstler wie die Scissor Sisters. Langjährigen Fans ist der Song bereits von seinen Tourneen bekannt, und er reiht sich perfekt in das Album ein.
Anschließend folgt ein starkes Single-Quartett, das es in sich hat. Honey Boy, eine Zusammenarbeit mit Purple Disco Machine, Nile Rodgers und Shenseea, ist ein Pop-Highlight der Extraklasse. Produktion, Rhythmus und Energie des Songs sind beeindruckend und lassen kaum Wünsche offen. Mit dem nächsten Track Look Who’s Laughing Now präsentiert Benjamin einen weiteren Popsong im Stil der 2000er-Jahre – eine lebendige Hymne, die dem Zuhörer das Gefühl gibt, alles erreichen zu können.
Better Days und All My Life schließen sich dieser Riege hochwertiger Popsongs an. Sie sprühen nur so vor positiver Energie und guter Stimmung. Besonders All My Life überrascht durch ein wunderschönes Klavier-Outro (auf der Albumversion), das den Song auf sanfte Weise abrundet.
Ein weiteres Highlight des Albums ist IKNOW IKNOW, das etwas ruhigere Töne anschlägt. Dieser Song könnte leicht übersehen werden, da er nicht in die sonst knallbunte Pop-Welt des Albums passt, aber genau das macht ihn so besonders. Vergleiche im Internet reichen von Madonna bis hin zu Sade – gibt es eigentlich noch krassere Komplimente?
Mit Back To You geht es dann wieder in Richtung Uptempo-Pop. Dieser Song könnte ohne Weiteres beim ESC antreten und hätte dabei gute Chancen. Er ist eine absolute Hymne und eine energiegeladene Explosion, die die Radiosender in ganz Europa unbedingt aufgreifen sollten.
Worst In Me ist der vorletzte Track und überrascht mit einem euphorischen Pianoklang, der irgendwo zwischen Queen, ABBA und Benjamins eigenem Stil liegt. Diese 80er-Jahre-Produktion entwickelt sich im Verlauf zu etwas Magischem, das den Zuhörer mitreißt. Als echter Closing-Track folgt dann noch so this is love?, ein Outro, das fast schon an Disney-Vibes erinnert und das Album stilvoll abrundet.
// FAZIT
Pink Velvet Theatre ist eine eindrucksvolle Mischung aus nostalgischen Einflüssen und modernem Pop. Benjamin Ingrosso beweist einmal mehr, dass er nicht nur ein talentierter Musiker, sondern auch ein kreativer Geschichtenerzähler ist.
Seine Fähigkeit, verschiedene Stile und Epochen zu kombinieren, schafft ein Album, das abwechslungsreich und mitreißend ist. Es mag vielleicht nicht das Album des Jahres sein, aber es ist definitiv eine Empfehlung für Fans des gepflegten Pop. Also, Vorhang auf für das Pink Velvet Theatre – und auf ein baldiges Wiedersehen auf der ESC-Bühne!
Der neuste MPB (Main Pop Boy) stammt also aus Schweden. Woher auch sonst?
Und falls es mit der Musikkarriere mal eine Pause geben sollte: Gemeinsam mit seinen Geschwistern Bianca und Oliver hat Benjamin den Online-Shop Mino Market ins Leben gerufen, der hochwertige italienische Zutaten wie spezielle Nudelformen und Saucen auf den skandinavischen Markt bringt.
Folgt Benjamin Ingrosso hier auf Instagram!
Highlights: Kite, Honey Boy, Back To You
Für Fans von: Schweden, ABBA und und Popstars mit Vorliebe für oben-ohne-Auftritte
Benjamin Ingrosso ist in der European Discoveries-Playlist als eines der Highlights der Woche vertreten. Hier streamen.