Käärijä: Die finnische Senstation aus dem ESC 2023

Die spannungsgeladene Nacht am Samstag beim 67. Eurovision Song Contest in Liverpool wird noch lange in Erinnerung bleiben. Das große Finale hielt bis zur letzten Sekunde alle in Atem, und am Ende setzte sich die schwedische Sängerin Loreen mit ihrem Elektropop-Song „Tattoo“ durch. Mit 583 Punkten gewann sie die Show und sicherte sich die begehrte Trophäe. Damit ist Loreen die erste Frau, die den Eurovision Song Contest zweimal gewonnen hat, während Schweden bereits den siebten Sieg feiert. Doch dieser Triumph wird von einem bitteren Beigeschmack begleitet, denn es entfachte online ein heftiger Shitstorm gegen die Künstlerin seitens der Fans des finnischen Sängers und Rappers Käärijä, der mit seinem Song „Cha Cha Cha“ den zweiten Platz belegte. Käärijä erhielt mit 376 Punkten vom Publikum weitaus mehr Zustimmung als Loreen, die lediglich 243 Punkte erreichte. Aufgrund der vergleichsweise niedrigen Bewertung durch die Jury für Finnland konnte sich Loreen schließlich durchsetzen. Doch anstatt den bereits entfachten Konflikt weiter zu beleuchten, werfen wir nun einen Blick auf den sympathischen Finnen und seines kürzlich erschienenen Mixtapes.

Finnland beim ESC 2023: Keine Niederlage, sondern ein Sieg der Herzen

Obwohl Käärijä „nur“ den zweiten Platz erreichte, kann man keinesfalls von einer Niederlage sprechen. In den letzten Jahren gab es beim Eurovision Song Contest kaum einen Künstler, der so polarisierte und mit seiner sympathischen Art das Publikum für sich gewinnen konnte. Bereits im ersten Halbfinale, in dem Finnland mit 177 Punkten als Gewinner hervorging, konnte man die Begeisterung des Publikums in der Liverpooler Halle kaum zügeln. Das Internet wurde daraufhin mit Videos, Nachrichten und Artikeln über den gebürtigen Jere Pöyhönen regelrecht überschwemmt. Schon in meinem vorherigen Beitrag zum ESC habe ich euch den Künstler und seinen Song vorgestellt und mich als großen Fan geoutet.

Nicht nur durch seinen mitreißenden Song konnte Käärijä die Herzen der Zuschauer gewinnen, sondern auch durch seine Interaktionen mit anderen ESC-Künstlern und diverse Interviews. Besonders gut verstand er sich mit Bojan Cvjetićanin, dem Leadsänger der slowenischen Band Joker Out. Die beiden wurden oft gemeinsam gesehen und starteten mehrere Live-Übertragungen auf Instagram. Die Zuschauer wurden Zeugen einer großartigen Freundschaft. In seinen Auftritten vor dem Finale zeigte sich Käärijä siegessicher. In mehreren Interviews ließ er durchblicken, dass er sich als Gewinner sah. Umso größer war die Enttäuschung in seinem Gesicht nach der Punktevergabe am Samstag.

Bojan und Käärija umarmen sich nach dem Finale
Bojan und Käärijä umarmen sich nach dem Finale

Käärijä’s Karriere, die er im Jahr 2016 begann, befindet sich derzeit auf dem Höhenflug. Er stürmt die Charts, seine Songs werden auf Spotify und Apple Music millionenfach gestreamt, und seine YouTube-Klicks nehmen stetig zu. Am 12. Mai veröffentlichte er sein neues Mixtape „Cha Cha Cha„, das neben dem ESC-Song zwei bereits veröffentlichte Singles und zwei brandneue Songs enthält. Tanzbar, wild und futuristisch präsentiert sich der Finne auf diesem Projekt, das wie ein Vorgeschmack auf etwas noch Größeres wirkt – möglicherweise ein kommendes Album. In Finnland steht ein riesiges ausverkauftes Konzert bevor. Danach wird sich der Sänger erst einmal zurückziehen, neue Songs aufnehmen und seinen Sieg der Herzen genießen.

Käärijä zeigt uns, dass man nicht immer siegen muss, um als Gewinner hervorzugehen.

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