Die Stars von morgen: Newcomer und neue Künstler und Künstlerinnen in 2023 entdecken

Die Stars von morgen: Fünf unentdeckte Talente und Newcomer

Jedes Jahr begeben sich Musikfans weltweit auf die Suche nach neuen Künstlerinnen und Künstlern, die noch unentdeckt sind, und haben dabei viel Freude daran, ihre Karriere zu verfolgen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man später sagen kann, dass man einen Superstar schon von Anfang an gekannt hat oder sogar bei den ersten Live-Auftritten im eigenen Land dabei war. Nun möchte ich euch einige aufstrebende Sängerinnen und Sänger vorstellen, die in diesem Jahr bereits mit ihrer Musik beeindrucken konnten. Hier auf KIEZPERLEN.com habe ich bereits Künstlerinnen und Künstler wie Ona Mafalda, Silica Gel oder Guldimund vorgestellt, und nun widme ich mich einigen weiteren Talenten. Vielleicht ist der Superstar von morgen unter ihnen. Einige dieser Künstlerinnen und Künstler hatten zwar ihr Debüt nicht unbedingt in diesem Jahr, aber sie haben es in diesem Jahr geschafft, international an Bekanntheit zu gewinnen.

Thomas Headon: Von YouTube auf die Bühnen der Welt

Thomas Headon ist ein in London geborener Singer-Songwriter, der wie schon viele vor ihm seine Karriere als Cover-Sänger auf YouTube gestartet hat. Vor über sieben Jahren begann er damit, Covers von Künstlern wie Britney Spears und One Direction auf der Videoplattform zu posten und gewann damit bereits eine kleine Fangemeinde. Im Jahr 2019 veröffentlichte er dann seine Debütsingle, und im Laufe der Jahre folgten diverse Singles und drei EPs.

Dem Künstler fällt es schwer, sich auf ein bestimmtes Genre festzulegen. Bis jetzt bewegen sich seine Veröffentlichungen im Indie-Pop-Genre, doch Thomas Headon experimentiert auch gerne mit Lo-Fi- oder Alternative-Sounds. Insbesondere auf seiner neuesten EP „six songs that thomas headon likes and thinks that you would like too“ (Ja, das ist der Titel.) präsentiert der Künstler eine gelungene Mischung aus herzerfrischenden Popsongs wie „Georgia“ und „2009 Toyota“, sowie emotionalen Alternative-Songs mit beeindruckenden Songwriting-Skills, wie in „I Loved A Boy“, in dem er aus der Perspektive einer Ex-Freundin singt.

Zurzeit ist der junge Sänger, der Harry Styles, Coldplay und The 1975 als seine Inspirationen nennt, auf Tour und macht im Oktober für zwei Konzerte in Deutschland einen Abstecher. Die Tickets für die Konzerte in Berlin und Frankfurt gibt es ab 21,50 Euro. Tickets gibt es auf Eventim.

Belén Aguilera: Superstar aus Spanien erobert die weltweite Musikszene

Mit einem Nummer-Eins-Album in Spanien, einer herausragenden Kollaboration mit Superstar Lola Índigo und gemeinsamen Projekten mit ESC-Teilnehmer/innen wie Edurne und Manel Navarro hat die 1995 in Barcelona geborene Künstlerin Belén Aguilera bereits beachtliche Erfolge in ihrer Karriere erzielt. Nun ist sie mit ihrem neuesten Projekt, der unkonventionellen Elektropop-EP „Metanoia“, bereit, die Charts der Welt zu erobern.

Ähnlich wie der Vorgänger in dieser Liste, begann auch Belén Aguilera damit, Coversongs auf YouTube hochzuladen. Singen und Klavierspielen brachte sie sich selbst bei, wie sie selbst erzählt. Durch ihre Präsenz auf YouTube erhielt sie eine Einladung zur spanischen Version von The Voice, wo sie es bis in die Knockout-Runde schaffte. Anschließend bewarb sie sich bei einer anderen Castingshow in Spanien, wurde jedoch abgelehnt.

Mit starkem Willen schaffte sie es schließlich 2018 offiziell zu debütieren und veröffentlichte bis heute zwei Studioalben. Ihr letztes Album „Superpop“, das im Januar 2022 veröffentlicht wurde, erreichte sogar die Spitze der spanischen Charts. Im Juni 2023 veröffentlichte sie ihre neueste EP „Metanoia“ und traut sich dabei, mit verschiedenen Genres zu experimentieren. Neben ihren gewohnt tanzbaren Popsongs präsentiert die Sängerin auch Songs wie „Ilusión óptica“ und „Licántropo“, außergewöhnliche Elektropop-Stücke, von denen letzterer sich derzeit in den Top 10 der KIEZPERLEN-Charts befindet.

Donna Missal: Mit Genre-Wechsel zum Erfolg

Donna Missal ist ebenfalls keine Unbekannte in der Musikszene. Die Singer-Songwriterin aus New Jersey arbeitete bereits mit Größen des Musikbusiness wie Macklemore oder Tinashe zusammen und startete ihre Karriere mit einer Mischung aus Pop und R&B, die sie selbst als „feministische Stripperinnen-Musik“ bezeichnete. Anfangs ihrer Karriere, insbesondere in den Jahren zwischen 2018 und 2020, erzielte sie großen Erfolg und landete mit ihrer Single „Keep Lying“ sogar einen viralen Hit. Der Song war so beliebt, dass sie 2019 in der bekannten deutschen Sendung „Inas Nacht“ damit auftrat. Die Alben „This Time“ und „Lighter“ wurden in diesen Jahren veröffentlicht, konnten jedoch nicht den gewünschten großen Erfolg verbuchen.

2022 wagte sie ein Comeback und erkundete einen etwas anderen musikalischen Weg mit einem Alt-Pop-Sound und veröffentlichte eine kurze EP, mit dem nennenswerten Song „(to me) your face is love“. Jedoch gab Donna Missal nur einen Monat nach der Veröffentlichung bekannt, dass sie von ihrem Musiklabel Harvest Records, das zu Universal Records gehört, entlassen wurde. Als Vollblut-Künstlerin tat sie das, was sie am besten konnte, nach dieser Schreckensnachricht: Sie arbeitete an einem Album, ganz nach ihren eigenen Vorstellungen, ohne Vorgaben von einem Label. Bereits die erste Single „Flicker“ zeigte deutlich andere Töne an. Der Synthpop-Song wurde von dem Elektro-Produzentinnen-Duo DAGR produziert, das bereits mit Künstlerinnen wie Uffie und Portugal. The Man zusammengearbeitet hat, und begeisterte Musikfans weltweit. Auf der Plattform Rate Your Music erhielt der Song eine durchschnittliche Bewertung von 4.20/5 – ein beeindruckendes Ergebnis.

Im Juni 2023 folgte dann ihr erstes selbstveröffentlichtes Album, und es erwies sich tatsächlich als Glücksfall, nicht mehr bei ihrem vorherigen Label zu sein. Donna Missals neue Musik ist ein erfrischender Mix verschiedener Genres des Elektropop-Spektrums, und neben DAGR arbeitete sie unter anderem auch mit ihrer Schwester, die ebenfalls Produzentin ist, zusammen.

Ralphie Choo: Futuristischer Flamenco-Pop mit Suchtfaktor

Hinter Ralphie Choo verbirgt sich der in Madrid ansässige Sänger und Produzent Juan Casado, der derzeit die Musikszene mit seiner außergewöhnlichen Version des klassischen Flamenco-Pop aufmischt. Abgehackt, roboterartig und mechanisch – so klingen die meisten Songs des Künstlers, der sich nach dem Simpsons-Charakter Ralph Wiggum benannt hat.

Mit verzerrten Vocals, experimentellen Sounds und den rhythmischen Klatschen der Flamenco-Musik ist Ralphie Choo eindeutig ein Künstler, den man im Auge behalten sollte. Er treibt damit das traditionelle Musikgenre ähnlich wie Arca und Rosalía in neues und aufregendes Terrain voran. Dabei nimmt er sich selbst nicht zu ernst und taucht in seinen Musikvideos teilweise in ulkigen Kostümen auf oder präsentiert sich sarkastisch arrogant auf seinen Social Media-Accounts.

Sein Debütalbum „SUPERNOVA“ wird im September erscheinen, und seine Fans wurden erst vor einer Woche mit der Kollaboration „Máquina Culona“ mit Produzent Mura Masa überrascht, zu der auch ein sehenswertes Musikvideo auf YouTube existiert. Die erste Singleauskopplung des Albums, „Bulerías de un caballo malo“, erschien bereits im September 2022 und wurde vom bekannten Musikblog Pitchfork als „Best New Song“ vorgestellt.

Joker Out: Von der Eurovision-Bühne auf große Europa-Tour

Wer dieses Jahr den Eurovision Song Contest in Liverpool gesehen hat, kennt vermutlich die sympathische slowenische Indie-Rock-Truppe Joker Out. Mit Frontsänger Bojan Cvjetićanin sind sie gerade dabei, ihre Fangemeinde ordentlich zu erweitern und befinden sich zurzeit auf einer großen Tour quer durch Europa. Im September setzen sie ihre Tour in Nordeuropa fort und besuchen Norwegen, Schweden und Finnland. Ihren Beitrag zum ESC „Carpe diem“ wurde in Hamburg aufgenommen, daher kann man davon ausgehen, dass die Truppe bald wieder nach Deutschland kommen wird für Konzerte.

In ihrer Heimat ist die Band bereits erfolgreich und konnte in der Vergangenheit beim Zlata piščal, dem slowenischen Musikpreis, schon ordentlich Awards abräumen. Ihre ersten beiden Alben „Umazane misli“ (2021) und „Demoni“ (2022) haben sie selbst veröffentlicht.

Bei der Gesamtbewertung beim ESC landete ihr Lied lediglich auf dem 21. Platz, doch die Band konnte trotzdem durch ihr durchgehend sympathisches Auftreten und die Freundschaft zwischen dem Sänger Bojan und dem finnischen Sänger Käärijä, der im Oktober auf eine ausverkaufte Deutschlandtour kommt, eine Fangemeinde gewinnen. Am 28. Mai erreichten sie mit ihrem Song „Carpe diem“ 10 Millionen Streams auf Spotify und waren damit der erste slowenische Künstler, dem dies gelang. Mittlerweile hat das Lied fast 15 Millionen Streams.

Nach der laufenden Tour kann man neue Musik der Truppe erwarten, eventuell gibt es sogar mehr Musik auf Englisch. Ihren ESC-Beitrag haben sie ebenfalls als englische Version veröffentlicht, perfekt für die internationalen Fans zum mitsingen bei Konzerten.

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